Metalle und Amalgam

Metalllegierungen in der Zahnmedizin

Aus Zahnfüllungen und Zahnersatz können Metallionen in den Organismus abwandern. Dabei korrodieren die Metalle (Legierungen) mit negativeren Lösungspotenzialen.

Die Effekte können nicht nur zwischen Amalgam‐, Silber‐Palladium‐, Chrom‐Kobalt‐Molybdän‐ und Goldlegierungen auftreten, sondern auch zwischen Amalgamfüllungen verschiedener Hersteller oder

unterschiedlichen Goldlegierungen. Durch Spannungspotenziale verursachte Ionenwanderung bewirkt eine Belastung der Nerven und der Grundsubstanz, allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten.

Jede Spannungsdifferenz zwischen verschiedenen Legierungen bedingt ein elektrisches Feld, dessen Wirkung unberechenbar ist. Das zentrale Nervensystem ist dem dauerhaft ausgesetzt. Das kann zu Empfindungsstörungen wie Kopfschmerzen, Migräne, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche führen.

Amalgam

Amalgam gilt als preisgünstiger, haltbarer und verhältnismäßig einfach zu verarbeitender Füllwerkstoff. Die Inhaltsstoffe Quecksilber, Zinn, Kupfer, Silber und Zink sind nicht unbedenklich. Eine kontinuierliche schleichende Belastung durch diese Metalle kann mannigfaltige gesundheitliche Probleme triggern.

Quecksilber bindet sich an verschiedene Moleküle von Enzymen, Membranen der Nervenzellen, Neurotransmittern, Zytokinen, Interleukinen und kann die Blut‐Hirn‐Schranke passieren. Diese Moleküle verändern ihre Struktur. Blockaden von Zellfunktionen können die unmittelbare Folge sein.

Unter anderem können der Hirn‐ und Nervenstoffwechsel, Formaldehydabbau, Fettstoffwechsel, Vitaminstoffwechsel, Kohlenhydratstoffwechsel und Eiweißstoffwechsel beeinflusst werden.

Individuelle Befindlichkeitsstörungen und Krankheitsverläufe hängen in ihrer Art und Intensität von der individuellen Empfindlichkeit des Individuums ab.

Diagnostisch sollte zwischen einer akuten Quecksilberintoxikation, einer Quecksilberallergie (Typ 1 oder Typ 4), und einer chronischen Amalgam‐ und Schwermetallbelastung unterschieden werden.

Bestandteile des Amalgams und Metallionen aus anderen zahnärztlich verwendeten Legierungen können schon weit unterhalb der willkürlich festgelegten Grenzwerte individuell toxisch und immunologisch wirken. Chronische Erkrankungen können (mit‐)verursacht werden.

Durch Amalgam mitverursachte Symptome können sein: Müdigkeit, Antriebsarmut, Metallgeschmack, Mundbrennen, Gelenkschmerzen, Kontaktekzeme, Lichen ruber, Migräne, neuropathische Schmerzen, Sensibilitätsstörungen, psychische Symptome, Gedächtnis‐ und Konzentrationsschwierigkeiten, Schleimhautentzündungen und chronische Infekte.

Gefördert oder begünstigt werden durch das Amalgam Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose, Diabetes mellitus, Colitis ulcerosa, Morbus crohn, Rheuma, Alzheimer, Parkinson, Neurodermitis.

Amalgamentfernung

Um die gesundheitlichen Folgeschäden durch stoffliches Quecksilber und austretende Quecksilberdämpfe möglichst gering zu halten, stehen verschiedene Schutzmaßnahmen zur Verfügung:

  • 1. Medizinalkohlepulver zum Schutz von Schleimhäuten und Magen‐Darm‐Trakt kann vor der Entfernung eingenommen werden.
  • 2. Kofferdam und/oder das Clean‐up, ein in Schweden entwickelter und patentierter Spezialsauger, schützen vor austretenden Quecksilberdämpfen
  • 3. Niedrigtouriges Heraustrennen und randständige Schnittführung mit Spezialbohrern verhindern eine Überhitzung und reduzieren die Menge des austretenden Quecksilberdampfes.
  • 4. Während der Entfernung wird Sauerstoff zum Schutz vor Quecksilberdämpfen in die Nase insuffliert. Auch Zahnarzt und zahnmedizinische Fachangestellte tragen eine besondere Schutzmaske.
  • 5. Nur so viel wie nötig des Amalgams wird durch Bohren entfernt. Möglichst viel von der Füllung wird in Stücken herausgehebelt.
  • 6. Nach dem Ausbohren wird mit dem Antioxidations‐, Gefäßschutz‐ und Entgiftungsmittel Natriumthiosulfat gespült.
  • 7. 1‐3 Füllungen maximal werden pro Sitzung entfernt und entsprechende Ausleitungsintervalle eingehalten.

Temporäre Versorgung

Nach der Entfernung der Amalgamfüllungen können die Zähne nicht immer gleich mit einer endgültigen Füllung versorgt werden. Interimsfüllungen aus einem neutralen anorganischen Werkstoff können 6 – 12 Monate in den Zähnen verbleiben.

Amalgam‐/Metallionenausleitung (Detoxifikation)

Schon während der fachgerechten Metallentfernung besteht die Möglichkeit der Minimierung einer Belastung durch naturheilkundliche ‐ medikamentöse Unterstützung.

Die Detoxifikation (Ausleitung) findet im Anschluss an die Entfernung unter Berücksichtigung der individuellen Regulationsfähigkeit (Regelung der Organsysteme eines lebenden Organismus durch verschiedene Steuerungseinrichtungen z.B. Hormone, Nerven, Meridiane) statt. Das sensibilisierte Immunsystem sollte desensibilisiert werden.

Um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden, steht die Stärkung der Entgiftungsorgane Leber und Lymphsystem, sowie der Ausscheidungsorgane Niere, Haut, Lunge und Dickdarm im Vordergrund.

Besteht eine Darmdysbiose ‐ die gesunde Bakterienflora wurde durch pathogene Keime verdrängt ‐ oder eine amalgamassoziierte Pilzbesiedlung (Mykosen), sollte eine medikamentös unterstützte Darmsanierung durchgeführt werden.

Außerdem erscheint es bei latenter Übersäuerung sinnvoll basische Medikamente und Radikalenfänger zu verabreichen: Im Milieu der Gewebsübersäuerung (Azidose) können viele Enzyme nicht optimal arbeiten, d.h. das Stoffwechselgeschehen ist in seiner Funktion beeinträchtigt.

Ausleitung in drei Phasen:

1) Vorphase

Sie beginnt schon während der Amalgamentfernung. Durch Substitution von Vitaminen und
Mineralstoffen wird der Körper auf die Ausleitung vorbereitet und die Ausscheidungsorgane
werden geschützt und gestärkt.

2) Phase der Entgiftung

Es sind verschiedene Formen der Ausleitung möglich:

a) Ausleitung mit Chelatbildnern

Es handelt sich um eine allopathische Ausleitung mit DMPS oder DMSA. Grundlage bildet eine Laboranalytik zur bestehenden Belastung. Während einer Behandlung mit DMPS empfehlen sich weitere Maßnahmen
zur Unterstützung der Schwermetallausleitung – hilfreich können unter anderem die Gabe von Chlorella, Saunieren, Sport und Darmspülungen sein.

b) Ausleitung mit pflanzlichen, mineralischen und/oder homöopathischen Mitteln

Diese Form wird dem naturheilkundlichen Ansatz eher gerecht. Die Therapie ist flankiert von substituierenden, den Körper und die Ausscheidungsorgane stärkenden Maßnahmen.

3) Aufbauphase

Stärkung und Stabilisierung des Organismus mit orthomolekularer Begleittherapie, Ernährungsberatung und ggf. konstitutioneller Therapie.

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